Kreuze sind einfach überall. Auch in vielen deutschen Redewendungen verbreiten sie ihre Symbolkraft. Hier ist eine kleine Sammlung von bekannten kreuzlastigen Sprüchen:
- Ein schweres Kreuz tragen: Ein hartes Schicksal erleiden und vielleicht auch erdulden – in Analogie zu Jesus Christus auf dem Weg zu seiner eigenen Kreuzigung.
- Zu Kreuze kriechen: Ein Sünder nähert sich dem Altarkreuz in gebeugter, kriechender Haltung. Dies war im Mittelalter eine übliche, österliche Buße zur Vergebung der Sünden.
- Drei Kreuze machen: Wer drei Kreuze macht, hat eine Herausforderung glücklich überstanden. Er bekreuzigt sich über Stirn, Mund und Brust und symbolisiert damit die Dreifaltigkeit.
- Jemanden aufs Kreuz legen: Jemanden beschummeln oder betrügen. Der Spruch kommt nicht aus dem Christentum, sondern vom Ringkampf, bei dem der Verlierer auf dem Kreuz (=Rücken) liegt.
- Jemandem etwas aus dem Kreuz leiern: Wer das tut, nervt und überredet sein Gegenüber so lange, bis er das Gewünschte erhält.
- Ins Kreuzfeuer geraten: Im Kreuzfeuer treffen sich die Gewehrkugeln während eines Gefechtes. Dort zu sein, kann bedeuten im Mittelpunkt von Kritik zu stehen.
- Durch das Kreuz ans Licht: Dieses Sprichwort hört sich auf Latein viel stimmiger an. „Per crucem ad lucem“ meint – frei übersetzt – von Jesus Kreuztod zur Auferstehung.
- Andrer Leute Kreuz lehrt das eigene zu tragen: Wer sieht, wie schwer es manche Menschen haben, trägt das eigene Schicksal leichter. Auch bei diesem Spruch steht natürlich das Kreuz Jesu Pate.
- Aufs Kreuz fallen: Wer so fällt, nämlich ähnlich einem Käfer auf den Rücken, musste eine schmerzliche Niederlage erfahren.
- Es ist ein Kreuz / mit etwas sein Kreuz haben: Es ist eine Prüfung, eine Herausforderung, ein Leiden.
- Mit der Kirche ums Dorf/Kreuz gehen: Veraltete Redewendung für „umständlich oder kompliziert sein“. Sie spielt auf eine kirchliche Prozession an, die einen übermäßig langen Weg nimmt.
- Pläne durchkreuzen: Ein feindliches, tendenziell illegitimes Ansinnen zunichte machen.
Es ist ein Kreuz mit den Redewendungen